Ganz selten sieht man Touristen beim
Frisör in Indien, warum? Haben sie Angst, daß er ihnen ihre
Designerfrisur verhunzt (die Angst wäre nicht ganz unbegründet,
hier gibt es nur "Asien-Standard") oder haben sie Angst vor dem superscharfen
Rasiermesser? Ich nehme seine Dienste jedenfalls regelmäßig
in Anspruch und verzichte inzwischen sogar auf die Mitnahme eines Rasierapparates.
Die Rasur beim Frisör gehört für mich wie das einheimische
Essen inzwischen zum Pflichtprogramm und ist seinen Preis von ca. 75 Cent
( 30-60 Rupees) allemal wert. Den Besuch beim deutschen Frisör spar
ich mir schon ein paar Wochen vor der Anreise und gehe lieber gleich nach
der Ankunft zum Haareschneiden. Klar zahlt man in der Nähe der Touristenhochburgen
etwas mehr, also lieber in etwas abgelegenen Strassen einen Frisör
suchen und auf jeden Fall den Preis vorher festlegen (Haareschneiden und
Rasieren ca. 100 bis 150 R., alles darüber ist Touristenpreis). Wie
gesagt: Designerfrisuren sind zwar auf dem Standardplakat an der Wand
abgebildet aber eher unbekannt, man wird sich aber schon weitestgehend
an eure Wünsche halten. Das größte Erlebnis ist dann aber
die Rasur: Immer mit einer neuen Klinge, viel Schaum und einmal mit und
danach noch mal gegen den Strich, da traut sich wenigstens 2 Tage kein
Barthaar mehr heraus! Anschließend werden noch 3-4 verschiedene
Wässerchen und Cremes in die glatte Haut massiert und es folgt in
der Regel noch eine kleine Kopf- oder Gesichtsmassage. Da gibt es einige
Meister, zu denen ich allein wegen der wunderbaren Massage jeden Tag gegangen
bin. Es gibt auch die Kopf- und Nackenmassage ohne Frisur, z.T. mit abenteuerlichen
Apparaten, die unser Meister in Panjim an Ruth ausprobiert hat (sie war
begeistert!).
