Von
Pondicherry nach Madurai und Trivandum
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Am frühen Morgen verließen wir schweren Herzens unser Park-Hotel und fanden am Busbahnhof auch gleich den Bus nach Trichi, fragten aber vorsichtshalber noch 3x nach, ob wir auch im richtigen Bus sitzen und nicht wieder nach Madras fahren! In Trichi wartet Ruth gute 2 Stunden am Busbahnhof bis Jörn ein Hotel gefunden hat, es ist sauber und bequem mit TV und Telefon (was wir nicht brauchen) aber laut, sowohl von der Straße als auch aus anderen Zimmer kommt viel Lärm. Irgendwie gefällt uns Trichi nicht und wir machen uns gleich auf zum Bahnhof um uns nach dem Zug nach Trivandum an der Westküste zu erkundigen. Weil die Telecom streikt ist das Computersystem zusammengebrochen und somit sind auch keine Züge zu buchen, vielleicht morgen wieder erfahren wir. Das fängt ja gut an, kommen wir hier womöglich nicht wieder weg? Wir erkundigen uns in einem Reisebüro nach einem Flug. Von Madurai geht angeblich eine Maschine nach Trivandum, aber auch hier kann man uns nichts genaues sagen: Telecom-Streik, Computer laufen nicht! Am nächsten Morgen wurden wir früh vom Strassenlärm geweckt. Also die Gunst der frühen Stunde genutzt, ausgecheckt und den Bus nach Madurai genommen, dort gleich zum Bahnhof. Im Reisebüro sagt man uns, es gibt gar keinen Flug nach Trivandum, nur Züge, heute abend um 22.30 soll ein Nachtzug abfahren. Die Schlange am Ticketschalter war wohl 30m lang, nebenan gab es einen Schalter für Kreditkartenzahlung, dort stand niemand und die Dame dahinter reinigte sich ausgiebig die Fingernägel. Auf unsere Nachfrage hieß es: hier keine Tickets (was dann?)! Aber wir könnten es mal hintenrum im Office versuchen. Nach nochmal 20 Minuten Wartezeit wurden uns dort tatsächlich unsere Tickets ausgehändigt, aber die Reservierung gibt es erst heute abend um 20 Uhr. Warum muß das in Indien immer so kompliziert sein? |
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Ruth mit roten Punkten |
Immerhin hatten wir nun
unsere Tickets und noch fast einen ganzen Tag Zeit für Madurai. Es
gibt hier einen sehr großen Hindu-Tempel, den wollten wir nun erstmal
besichtigen. In der Stadt gibt es viele kleinere Gassen wo zwar Tuk-Tuks
und Fahrräder durchfahren, aber kaum Autos und keine Busse und dadurch
wirken sie fast wie eine Fußgängerzone. Die Menschenmassen
waren zwar teilweise wieder erdrückend, aber es gab auch ruhigere
Nebenstrassen mit Basaren und kleinen Restaurants, wo wir uns mit einer
leckeren Suppe stärkten. Vom Nebentisch sprach uns ein netter Herr
an und wie es der Zufall wollte, ist er Schneider und würde uns gerne
seinen Laden nebenan zeigen. Na gut, wir kannten diese Spielchen zwar
aus anderen Ländern und ließen uns nur selten von Schleppern
in "ihre" Läden bringen, aber da wir uns sowieso noch ein
paar Sachen kaufen wollten, willigten wir ein. Die Angestellten präsentierten
uns ein paar Beispiele und versprachen in einer Stunde jedes Hemd oder
Kleid in unserer Größe anzufertigen. Das war uns aber zu ungewiss,
na gut, dann eben ready-made und schon hatte Ruth ein Kleid vor sich liegen
und Jörn ein Hemd, beides in Madras Karo und genau das, was wir uns
vorgestellt hatten. Sie passten wie angegossen und der Preis war nach
ein wenig Verhandlung ok. Es war echt nett bei unseren Scheidern und es
gab noch einen Tee und ein paar Besichtigungstipps zum Abschied.
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Wir sind dann gutgelaunt
in den großen Tempel. Riesige Tempeltürme mit tausenden von
Hindugötter-Figuren verziert, Tempelelefanten die die Besucher segnen
(gegen mit dem Rüssel entgegengenommene Gebühr) ein Museum und
ein großes Wasserbecken, an dem wir uns ausruhen bis einige Frauen
kommen und uns mit viel Palaver und Lachen mit roten Punkten auf Stirn
und Brust bemalen und mit Blumen schmücken. Gegen Abend verlassen
wir den Tempel, gehen noch einmal schön essen und dann zum Bahnhof.
Die Reservierung geht, was Wunder, ganz fix. Wir haben im Schlafwagen
zwei Sleeper-Beds bekommen.
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Der Tempelelefant |
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