Indien-Reisen ... Goas Menschen

Hier ganz kurzgefaßt die Geschichte Goas:
Bereits lange vor der Ankunft der Portugiesen in Indien im Jahre 1498 stritten hinduistische und muslimische Prinzen um die Vorherrschaft über Goas wertvolle Naturhäfen. Die Portugiesen hielten das Ruder dann für 450 Jahre in der Hand und Goa blieb die ganze Zeit eine portugiesische Enklave auch als Indien schon unter britischer Herrschaft stand. Erst 1961 entriß Indien durch den Einmarsch von Truppen Goa den Portugiesen und unterstellte es direkt der Regierung in New-Delhi. !987 wird Goa selbstständiger und kleinster Bundesstaat Indiens. Der Anschluß an Indien brachte erst die moderne Zeit mit asphaltierten Strassen, Telekommunikation, Industrie und später dem Flughafen Dabolim nach Goa. Der Flughafen und die phantastischen Strände Goas sorgten auch dafür, daß nach der "Entdeckung" durch die Hippies in den 60er Jahren und der nachfolgenden Invasion der Pauschalurlauber in den 80er Jahren der Tourismus ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber wurde.

Die Portugiesen haben aber ihre Spuren hinterlassen: etwa 30% der Einwohner sind Christen, in allen Städten und vielen Dörfern und manchmal einsam auf dem Lande trifft man auf große Kirchen. Den Lebensstil im ganzen Bundesland kann man als eher mediterran gelassen bezeichnen. Die Menschen sind durchweg zurückhaltender und freundlicher, die Verkäufer weniger aufdringlich als im restlichen Indien. Uns fielen Ähnlichkeiten mit Sri Lanka auf, obwohl die Menschen dort oder z.B. in Indonesien dem Fremden noch eine ganze Menge mehr Interesse entgegen bringen. Die typisch indische Gleichgültigkeit manchmal bis zur Ignoranz ist in Goa weniger ausgeprägt. Je mehr wir uns in dörfliche und wenig von Touristen besuchte Gebiete vorwagten (was manchmal nur mit dem Moped möglich ist) desto eher trafen wir auf Menschen, die nicht nur an unserem Geld sondern auch mal an einem Smalltalk interessiert waren und uns gerne von sich oder ihrer Arbeit erzählten oder uns auf etwas Sehenswertes in der Umgebung hinwiesen. Die Verständigung klappt übrigens in der Regel problemlos auf englisch, portugiesisch wird allerdings nirgendwo mehr gesprochen. Englisch ist neben Hindi die zweite Amtssprache in Indien, wird an allen Schulen gelehrt und in Goa auch relativ verständlich gesprochen.



Netter Fischer im Fischerhafen Betul

Auch ein Überbleibsel der Portugiesen: Karneval in Margao



Fähre über den Mandovi

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